Was muss ich lesen in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Grazia“? Oh Schock! Damit, was ich hier immer gerne propagiere und nicht müde werde euch einzuhämmern, kann man GELD verdienen! Bettina Dahlhaus, eine sympathische Ghostwriterin gründete die Agentur “ Die Herzschreiber“ – www.dieherzschreiber.de – und spezialisierte sich auf Onlinedating. Für ihre Kunden erstellt sie ein passendes Pseudonym, die Fragebögen zu Hobbys und Interessen werden mit journalistischer Wortgewandtheit verfeinert und sie wählt sogar die richtige Partnerbörse für den Bindungswilligen. Darüber hinaus und falls vom Kunden gewünscht flirtet sie online drauflos.
Die Idee finde ich großartig und erschreckend zugleich. Großartig, weil viele Profile so langweilig sind, dass man schon beim Lesen Migräne vortäuschen möchte. Erschreckend, weil hinter dem Chat-Partner eine ganz andere Person stecken könnte als vermutet.
Wenn ich den Gedanken weiterspinne kommen mir mehrere Ideen. Die eine könnte sein, dass der Mann/die Frau nicht kreativ genug ist um ein ansprechendes Profil zu erstellen. Dann macht eine Agentur Sinn. Die andere ist, dass der/die Suchende keine Zeit hat aktiv zu suchen. Und das ist dann nicht mehr ganz so prickelnd. Als Beispiel: Der Typ sitzt beim Meeting in Tokio während seine Ghostwriterin munter weiter flirtet. Er hat keinen blassen Schimmer, dass er Stunden später auf der Zielgeraden zum Traualtar ist und sitzt stattdessen seelenruhig im Restaurant und stopft sich mit Sushi voll. Seine Ghostwriterin teilt ihm irgendwann per E-Mail mit, mit wem er nun verabredet ist. Seine Sekretärin selbstverständlich ins Cc gesetzt. Autsch! Ein anderes Beispiel wäre, wenn der Mensch sehr schüchtern ist. Dann hilft ihm auch keine Ghostwriterin. Beim F2F Date wird die Person den Mund nicht aufkriegen. Ghostwriter hin oder her!
Mein Fazit: Eine Profilerstellung inklusive Pseudonym finde ich super. Es muss der Persönlichkeit entsprechen, kreativ und leicht zu lesen sein. Das Flirten sollten die Suchenden dann besser doch selbst übernehmen. Sonst kann das echt sehr böse enden.
XOXO euer BlonderKracher
Quelle: Grazia, Heft Nr. 25/11.Juni 2015, S. 45 und 46